Die Familie Krüger lebte auf einem Vierkanthof, welcher 1818 von einem Herr Siebert erbaut wurde.
Im Sturzholz der Tordurchfahrt befand sich folgender Schriftzug:
„ B H M SIEBERT D 7 MEI 1818 K R“.
Der Hof befand sich zentral in der Dorfmitte, in der Nähe der Dorfschule.
Erhalten geblieben sind nach 1945 das Wohnhaus und der massive Schweine/Pferdestall.
Das Wohnhaus
Das Wohnhaus wurde um 1925 neu erbaut.
Das Haus hatte ein Erd- und ein Dachgeschoss mit 6 Zimmern, eine Küche und einen Keller.
Die Nebengebäude
Scheune mit Holz und Schilf überdacht, massiver Schweinestall und ein Pferdestall, zudem 2 Schuppen für Holz.
Eine Fotografie von der Tordurchfahrt befindet sich auf den Seiten der Bilddatenbank des Bundesarchiv.
Genealogische Informationen
Herbert Erhard Fritz Krüger
Geboren am 17. Dezember 1901 in Raddack, Kreis Cammin
Gestorben am 04. Oktober 1960 in Züssow, Mecklenburg-Vorpommern
Eheschließung am 17. Mai 1935 in Revenow, Kreis Cammin mit Elsbeth Lindemann
Geboren am 10. Januar 1901 in Kahlen, Kreis Cammin
Gestorben am 10. April 1947 in Anklam, Mecklenburg-Vorpommern
Eltern von Herbert Erhard Fritz Krüger:
Herbert Krüger
Geboren um 1865 in Raddack, Kreis Cammin
Gestorben zwischen März 1944-1945 in Revenow, Kreis Cammin
Elisabeth Emilie Franziska Redepenning
Geboren am 15. August 1867 in Karnitz, Kreis Greifenberg
Gestorben zwischen März-April 1936 in Revenow, Kreis Cammin
Eltern von Elsbeth Lindemann:
Gustav Lindemann
Geboren um 1860
Gestorben zwischen 1934-1939 in Kahlen, Kreis Cammin
Elise Ulrike Buntrock
Geboren am 17.05.1861 in Kahlen, Kreis Cammin
Gestorben nach 1903 in Kahlen, Kreis Cammin
Landwirtschaft
Die Familie Krüger besaß insgesamt 37,5 ha, wovon:
24,75 ha Äcker (Rogge, Rübe, Zuckerrübe, Kartoffeln, Raps),
5 ha Wiesen (Heu und Grünfutter) und
7,5 ha Weiden waren.
Flucht und weiteres Leben
Die Familie Krüger flüchtete am 05.03.1945 in Richtung Rügen, kam jedoch nur bis zu meiner Geburtsstadt Anklam. Die Ehefrau Elsbeth Krüger geborene Lindemann starb an Unterernährung am 10. April 1947 in Anklam, Mecklenburg-Vorpommern.
Der Ehemann Herbert Krüger starb nach langer, schwieriger Krankheit am 04. Oktober 1960 in Züssow, Mecklenburg-Vorpommern. Die Kinder wohnten zunächst in mehreren Wohnheimen (Bandelin, Greifswald), später gingen sie dann ihre eigenen Wege.
Meine Großmutter wurde Lehrerin, ihre Geschwister wanderten zum Teil in die Vereinigen Staaten aus.
Quellen:
– Bronisch, G. & W. Ohle (1939): Die Kunst- und Kulturdenkmäler der Provinz Pommern. Kreis Cammin-Land. Stettin.
– Lastenausgleichsakte von Herbert Krüger, BArch ZLA 1/51 645 01